Ostschweizer Sprayer: Ermittlungen abgeschlossen
STECKBORN (kapo) Die Kantonspolizei Thurgau hat die Ermittlungen gegen einen 20-jährigen Schweizer abgeschlossen, der zwischen September 2002 und Dezember 2003 in der Ostschweiz rund 100 Farbschmierereien begangen hatte. Er richtete Sachschäden von über 200'000 Franken an. Im August 2003 ging der Polizei der 20-Jährige aus dem Kanton Zürich ins Netz, im Rahmen von Ermittlungen betreffend Farbschmierereien in der Region Steckborn. Dort war der Lehrling vorübergehend wohnhaft.
Seine “Handschrift“ führte in der Folge zu zahlreichen offenen Fällen von Farbschmierereien in der ganzen Ostschweiz. Damit konfrontiert gestand der Täter rund 100 Fälle, die ihm zur Last gelegt wurden. Von September 2002 bis Dezember 2003 hinterliess er zwischen Sargans und Winterthur an vielen Bahnwagen und Fassaden seine “Tags“. Alleine in St. Gallen schlug er 35 Mal zu, in Kreuzlingen 16 Mal, in Weinfelden gestand er zehn Fälle und in Romanshorn neun. Die Gebäudeschäden und Reinigungskosten betragen insgesamt über 200'000 Franken.
Unterwegs war der 20-Jährige aus der Hip-Hop-Szene meistens alleine mit der Bahn. Er verwendete verschiedene Motive, unter anderem den Schriftzug “DNPS“. Die Buchstabenfolge entstamme seiner Phantasie und habe nichts mit einer politischen Gesinnung zu tun, gab der Mann zu Protokoll. Der Schriftzug sollte vielmehr “irgendwie die nukleare Superexplosion bedeuten“, sagte er. Als Tatmotiv gab er Lebensfrust an.
Zurzeit befindet sich der psychisch angeschlagene Täter in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft im Ausland. Das Bezirksamt Steckborn führt gegen ihn eine Strafuntersuchung wegen mehrfacher Sachbeschädigung durch Farbschmiererei |
